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Verstaubte Yucca-Palmen? Das geht auch anders! BerlinGreen verlegt den Garten ins Wohnzimmer.

Mehr Licht! So lautet der angeblich letzte Satz des deutschen Standardvorzeigedichters Goethe und wahrscheinlich ist es auch das, was sich die meisten Berliner Wohnzimmerpflanzen kurz vor ihrem kläglichen Ende denken. Kann nicht sein, dachten sich Olga Błaszak und Filip Wawrzyniak. Die Sonne muss zu den Wohnzimmerpflanzen. Und zwar nicht zu verstaubten Yucca-Palmen, sondern zu Essbarem: Kräuter, Obst, Gemüse, Salate, Microgreens und Pilze.

Mit ihrem Unternehmen BerlinGreen ermöglichen die Bauingenieurin und der Architekt gemeinsam mit ihrem Team den einfachen Aufbau eines intelligenten Gartens für zuhause, der per App zu bedienen ist: der Garten ist die sogenannte GreenBox, die die Pflanzen beherbergt und einen Wassersensor enthält, der über die notwendige Bewässerung informiert. In die Box ist zudem das Sonnenlicht integriert: Energiesparende und ebenfalls über die App lenkbare LEDs sorgen für schnelles Pflanzenwachstum, weil sie das gleiche Spektrum wie die Sonne erzeugen. Angenehm für Pflanzen und auch Menschen (vor allem im Berliner Winter). Wir sind uns sicher: Goethe, von Herzen Botaniker und Forscher, wäre begeistert gewesen.

Mittlerweile läuft das Unternehmen sehr gut, die Boxen werden international verkauft und mehr als 10.000 zufriedene Kund:innen profitieren von den GreenBoxes. Von jetzt auf gleich ging das nicht: nicht wenige Hardware-Startups scheitern an der Finanzierung, weil Hardware-Entwicklung sehr ressourcenbedürftig ist. Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Geholfen haben BerlinGreen auch unsere Förderprogramme GründungsBONUS, Coaching BONUS und Transfer BONUS, die BerlinGreen alle erfolgreich beantragt hat. Wir haben Mitgründerin Olga befragt, wie BerlinGreen den Coaching BONUS und den Transfer BONUS eingesetzt hat und wie die Idee zu BerlinGreen zustande kam.

BerlinGreen Team

Wie lässt sich Ihre Geschäftsidee kurz und knapp beschreiben? Was bieten Sie an?

Wir bieten modulare und intelligente Lösungen für den Pflanzenanbau zu Hause und im Büro – das ganze Jahr über und auch an Orten mit schlechten Lichtverhältnissen. Unsere Vision ist es, wachsendes Grün in die Häuser zu bringen, indem wir Technologie, Design und Handwerk kombinieren.

Wie ist Ihre Idee entstanden? Gab es einen konkreten Auslöser?

Wir haben in der Architektur und der Baubranche gearbeitet, darunter bei der Entwicklung von grünen Wandsystemen. Die damals verfügbaren Systeme auf dem Markt waren kostspielig, nicht intelligent und erforderten viel Wartung. Daher beschlossen wir, unser eigenes modulares System zu entwickeln, und begannen mit der "GreenBox".

Wie haben Sie sich als Team gefunden?

Wir kennen uns seit über 10 Jahren und haben uns während eines Englischkurses kennengelernt. Wir beide hatten den Wunsch, unser eigenes Unternehmen zu gründen.

Was waren die größten Herausforderungen im Gründungsprozess?

Die Gründung eines Hardware-Startups ist definitiv nicht einfach, besonders wenn die Ressourcen begrenzt sind. Hierbei haben uns das Gründungszentrum der TU Berlin und unsere Coachin, mit der wir den Vorverkauf vorbereitet haben, unterstützt. Das GründungsBONUS-Programm ermöglichte es uns, die wichtigsten Ausgaben zu decken und bis zur Finanzierungsrunde durchzuhalten.

An wen richtet sich Ihr Produkt?

Unser Produkt richtet sich hauptsächlich an Großstadtbewohner – gerade in den Städten sind viele Wohnungen weit von Natur entfernt und weniger mit Sonnenlicht verwöhnt. Aber auch Gartenbesitzer nutzen unser Produkt, vor allem im Winter und zur Vorbereitung von Setzlingen für die warme Jahreszeit.

Wie viele Mitarbeiter:innen arbeiten derzeit bei BerlinGreen?

Derzeit sind acht Mitarbeiter:innen aus verschiedenen Nationen bei uns beschäftigt, darunter vier Frauen.

Sie haben den Coaching BONUS, den GründungsBONUS und den Transfer BONUS eingesetzt – wie sind Sie auf die Förderprogramme aufmerksam geworden? Welches Programm haben Sie zuerst entdeckt und beantragt?

Wir wurden über das Gründungszentrum der TU Berlin auf die Förderprogramme aufmerksam. Zuerst haben wir 2019 den Coaching BONUS beantragt. Dr. Schaffrannek half uns dabei, einen professionellen Businessplan zu erstellen, was besonders für den Anfang sehr empfehlenswert ist.

Was hat Ihnen der Coaching BONUS gebracht? Welches Coaching haben Sie in Anspruch genommen bzw. nehmen Sie in Anspruch?

Der Coaching BONUS war besonders in der Anfangsphase sehr hilfreich. Wir erarbeiteten gemeinsam die Finanzierung des Unternehmens und den Businessplan. Anschließend arbeiteten wir mit einem anderen Coach an der Marketingstrategie für den ersten Vorverkauf in 2020. Derzeit nutzen wir den Coaching BONUS, um eine Lieferkettenverstärkungsstrategie zu entwickeln.

Wie hat sich Ihre Arbeit durch das Coaching-Programm verändert?

Dank des Coachings konnten wir viele Anfangsfehler vermeiden. Ein externer Blick von erfahrenen Personen ist sehr hilfreich, wenn man mitten im Geschäft steht.

Wofür haben Sie den Transfer BONUS eingesetzt?

Mit dem Transfer BONUS-Programm haben wir untersucht, wie verschiedene Szenarien die Zufriedenheit der GreenBox-Nutzer beeinflussen. Die Studie soll als Grundlage für WLAN-Fuktionalität und eine größere Wandversion dienen.

Würden Sie anderen Start-ups und Unternehmen die Beantragung der Förderprogramme empfehlen?

Auf jeden Fall sollten Start-ups und Unternehmen die großartige Möglichkeit der Förderprogramme in Berlin nutzen. Wir empfehlen diese Programme vielen Freunden und Bekannten, die über eine Gründung nachdenken.

Was ist Ihre unternehmerische Vision für die Zukunft?

Unsere Vision ist es, eine GreenBox in jedem Zuhause zu sehen. 

 

Möchten Sie die Förderung Transfer BONUS beantragen? Hier geht es zu den Fördervoraussetzungen und dem Antragssystem.

Zum Coaching BONUS: Fördervoraussetzungen Coaching BONUS

Mehr über BerlinGreen finden Sie auf der Unternehmenswebsite.

Bildnachweis: BerlinGreen

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