IBB Business Team

Innovative Drohnentechnik im Kampf gegen das Baumsterben

Das Start-up Skyseed entwickelt eine Aussaat-Drohne für nachhaltige Aufforstung und Waldumbau dank Gründungsförderung

Teamfoto des Start-ups Skyseed

Trockenheit, Hitzeperioden und Stürme haben sich in den vergangenen Jahren gehäuft. Für die heimischen Wälder sind diese Witterungsextreme zu einer großen Gefahr geworden. Neben Bränden, bedroht der Schädlingsbefall das Ökosystem Wald und damit die Artenvielfalt und die Funktion des Waldes.

Ole Seidenberg und seine Mitgründer Dominik Wind und Simon Wind haben drei trockene Jahre in ihrem eigenen Wald miterleben müssen. Dabei entstand die Gründungsidee Skyseed. Das Unternehmen bietet eine schnelle und ökologisch nachhaltige Aufforstung, sowie Waldumbau mit eigens entwickelter Aussaatdrohne und Saatgutpellets an. Die Kosten sind dabei in der Regel 30 % günstiger als eine reguläre Aufforstung mit Setzlingen, während gleichzeitig die Resilienz natürlich vor Ort angewachsener Saaten höher ist als jene von vorgezogenen Setzlingen. Für den oder die Waldbesitzer:innen wird eine Hektar-Pauschale berechnet, die sich aus der gewünschten Bestockungsdichte, den Baumarten und ein paar anderen Faktoren zusammensetzt.

Mit dem GründungsBONUS konnte Skyseed die Basis-Kosten ihrer Gründung finanzieren, darunter z. B. Kosten der Rechtsberatung für Partner-Verträge ebenso wie die Buchhaltung. Das Berliner Förderprogramm GründungsBONUS unterstützt Gründerinnen und Gründer im ersten Geschäftsjahr durch eine Kostenübernahme

Wie ist Ihre Idee entstanden?

Der Hintergrund unserer Gründung waren drei aufeinander folgende sehr trockene Jahre, die uns privat im Wald haben erleben lassen, dass dieses wichtige Ökosystem Wald vom Klimawandel stark angegriffen ist. Bäume sterben - sichtbar für jeden und jede und unmittelbar hier bei uns in Deutschland. Wir waren schon immer interessiert an technischen Innovationen im Zusammenhang mit natürlichen Ökosystemen. Als dann schlussendlich Corona unsere bisherige Tätigkeit als Team-Coaches und Organisationsentwickler fast unmöglich machte, stand unser Entschluss fest: Wir packen das jetzt an.

Was waren Ihre größten Herausforderungen im Gründungsprozess?

Die größte Herausforderung für uns als Impact-Start-up ist vermutlich das Überbrücken der Investoren- und Markterwartungen mit den Zyklen und der Komplexität der natürlichen Ökosysteme. Wir arbeiten mit zahlreichen verschiedenen Forstsaaten, die sich alle unterschiedlich verhalten, was Aussaatzeitpunkt, Keimfähigkeit, Wärmebeständigkeit usw. angeht und deshalb in der Pelletierung mit natürlichen Rohstoffen auch alle unterschiedlich behandelt werden wollen. Dazu kommen die verschiedensten Böden der Waldbesitzer:innen, zahlreiche Herkunftsregionen des beschafften Saatguts und die Aussaatzeiträume, an die wir uns halten müssen sowie die Drohnentechnologie, die wiederum eine ganz eigene Welt ist. Kurzum: Auf LinkedIn und Co. sieht es schnell so aus, als würden Start-ups von Gründung bis zur Series D einfach so durchmarschieren, aber die Natur hat anders als eine digitale Applikation ganz eigene Gesetze, die wir nicht außer Kraft setzen können. Da braucht es viel Ausdauer.

Wie groß ist Ihr Unternehmen?

Aktuell umfasst unser Team rund 14 Mitstreiter:innen. Natürlich sind wir noch nicht alle fest angestellt und arbeiten auch viel in Teilzeit, aber das würden wir gern mit der nächsten Finanzierungsrunde ändern. 

Wie sieht die Zukunft Ihres Unternehmens aus?

Aktuell befliegen wir mit unserer Aussaatdrohne mehr als zehn Versuchsflächen im gesamten Bundesgebiet. Dies ist der für uns entscheidende „Test-Herbst“, denn darauf aufbauend können wir zeigen, wie gut einerseits unsere Drohne und andererseits unsere Saat-Pellets tatsächlich funktionieren. Als nächster großer Meilenstein steht dann die nächste Finanzierungsrunde Anfang 2022 an, der weitere Auf- und Ausbau unseres Teams, sowie der technischen Infrastruktur und die Verstetigung unserer Partnerschaften mit Forstbetrieben aller Art. Im nächsten Jahr wollen wir die aufgeforsteten Flächen deutlich steigern und damit den Grundstein für eine neue Art der Aufforstung und des Waldumbaus legen. In 2023 kann dann voraussichtlich die Anbindung an den gerade entstehenden CO2-Markt im Wald erfolgen.

Ihr Tipp für andere Gründer:innen?

Gründet entlang eines real existierenden Problems, dann kommt die Motivation von allein. Die Welt braucht jetzt Unternehmen und Gründer:innen, die echte Lösungen anbieten.

Erfahren Sie mehr über Skyseed: www.skyseed.eco

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