Musik bringt Menschen von überall her zusammen und schafft Gemeinschaft – eine tolle Sache. Nicht so toll: Die immensen CO₂-Emissionen, die die Anreisen von Besucher:innen zu Musik- und anderen Veranstaltungen jahrjährlich verursachen. Dass die Anreise-Emissionen oft den größten Anteil an den Gesamtemissionen ausmachen, ist vielen aus der Branche bewusst. Doch wenn Veranstalter:innen konkrete Daten über die Emissionen ihrer Besucher:innen ermitteln und auswerten wollen, stehen sie meist ratlos über Exceltabellen. Fazit: zu fehleranfällig, zu ungenau, zu unpraktisch. Also weiter wie bisher? Auf keinen Fall, finden Laura Kleber und Julian Vogels, die Gründer:innen von Crowd Impact. Die gleichnamige App soll Veranstalter:innen ein einfach zu bedienendes Tool an die Hand geben, mit der Konzert- und andere Veranstaltungsbetriebe CO₂-Emissionen messen und reduzieren können. Sie stecken noch mitten in der Gründungsphase und haben den Coaching BONUS in Anspruch genommen. Wir vom IBB Business Team haben einmal nachgefragt, was ihr Produkt kann, wie die Antragstellung für den Coaching BONUS lief, welchen Output das Coaching bewirkt hat und wie es für beide nun weitergeht.
Wie lässt sich Ihre Geschäftsidee in einem Satz beschreiben?
Crowd Impact erfasst den CO₂-Fußabdruck und Anreisewege des Publikumsverkehrs und gibt Tipps zur ökologisch nachhaltigeren Anreise, damit Veranstaltungsbetriebe ihre CO₂-Emissionen mittel- und langfristig senken können.
Wie ist Ihre Idee entstanden? Gab es einen konkreten Auslöser?
Da wir beide Aktivisti bei Music Declares Emergency (einer Initiative für mehr Nachhaltigkeit in der Musikindustrie) sind, war uns bewusst, dass die Anreise des Publikums oft die größte Emissionstreiberin bei Musikveranstaltungen ist. Als Julian Vogels dann als freiberuflicher Nachhaltigkeitsberater bei seinen Kund:innen bemerkt hat, wie schwierig es ist, diese Emissionen überhaupt zu messen und auszuwerten, kam sofort die Idee, das bisherige Vorgehen mit Zettel, Stift und Excel-Tabellen durch ein digitales System zu ersetzen, welches auch für Laien einfach zu bedienen und nicht fehleranfällig ist. Weil Julian auch programmieren und Laura designen kann, haben wir dann eine Umfrage-App gebaut, die auf spielerische Art und Weise die erforderlichen Daten der Besuchenden abfragt und gleichzeitig nachhaltigere Alternativen vorschlägt.
An wen richtet sich Ihr Produkt?
Unser Produkt richtet sich an Veranstaltungsbetriebe mit hohem Publikumsaufkommen, die ökologisch nachhaltiger werden wollen. Das sind zum Beispiel Kulturbetriebe wie Festivals oder Museen, aber auch Messen oder Konferenzen.
Was sind die größten Herausforderungen im Gründungsprozess und was hat Ihnen dabei der Coaching BONUS gebracht? Welches Coaching haben Sie in Anspruch genommen?
Wir stecken ja gerade mitten in der Gründung und die größte Herausforderung ist hier im Moment ganz klar die Finanzierung. Deswegen haben wir den CoachingBONUS beantragt, um mithilfe unserer Coachin Rosita Kürbis den Businessplan auf Herz und Nieren zu überprüfen und einen Plan für die Finanzierung auszuarbeiten. Das Thema Förderanträge ist ja doch anspruchsvoll und mit einer ordentlichen Portion Bürokratie verbunden. Jetzt sind die Anträge abgeschickt und es heißt Daumen drücken!
Wie hat sich Ihre Arbeit durch das Coaching-Programm verändert?
Es fühlt sich als frisch gegründetes Unternehmen gut an, zu wissen, dass wir mit dem Coaching BONUS für die nächsten zwei Jahre eine feste Anlaufstelle für Coaching-Bedarf aller Art haben, wenn wir für bestimmte Themen nochmal einen Blick von außen brauchen. Dass man hier einen Partner hat, der nicht nur das Coaching bezuschusst, sondern auch eine Liste an Coaches hat, auf die man zurückgreifen kann, ist super hilfreich!
Was ist Ihre Vision für 2023?
Die App zu launchen und ordentlich durchzustarten!
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Bildnachweis: 2021 Bastian Bochinski / Julian Vogels
